OSTEOPATHIE

Über Osteopathie

Die Osteopathie ist eine eigenständige ganzheitliche Form der Heilkunde, die zum Erkennen und Behandeln von Störungen des Bewegungsapparates (parietal), der Organe und der Gefäße (viszeral) sowie des Nervensystems (craniosacral) angewendet werden kann.


Die Osteopathie ist für Menschen jeden Alters, also vom Neugeborenen über Schwangere bis zum älteren Menschen, geeignet. Ein vollumfängliches Wissen über die Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers ist für die Anwendung der Osteopathie Grundvoraussetzung – der Begründer der Osteopathie Andrew Taylor Still soll einmal gesagt haben: „You begin with anatomy and you end with anatomy“.


In der Osteopathie setzt der Osteopath seine Hände ein. Im Gegensatz zu vielen anderen manuellen Behandlungsmethoden sucht der Osteopath nach der Ursache Ihrer Beschwerden, denn die Osteopathie geht davon aus, dass der Organismus aus vielen direkt oder indirekt verknüpften Strukturen besteht, die sich gegenseitig beeinflussen können.


Klassischerweise steht in der Osteopathie nicht die Krankheit, sondern die Gesundheit im Vordergrund, denn sie kann dem Körper dabei helfen, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, ganz nach dem Motto:


FIND IT, FIX IT AND LEAVE IT ALONE! (Andrew Taylor Still)

Indikationen

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Osteopathen sind darin geschult, zu beurteilen, ob die Symptome eines Patienten für eine osteopathische Behandlung geeignet sind oder nicht. Dies erfolgt durch eine gründliche Anamnese und eine umfassende osteopathische Untersuchung des gesamten Körpers. Je nach individueller Situation und Diagnose entscheidet der Therapeut, ob eine osteopathische Behandlung angebracht ist oder ob der Patient zur weiteren Abklärung an einen Arzt überwiesen werden sollte.


Ich biete osteopathische Behandlungen ausschließlich für Jugendliche und Erwachsene an.



Eine Behandlung in meiner Praxis kommt für Sie bei folgenden Indikationen in Frage:


Störungen des Bewegungsapparates, hierzu zählen beispielsweise:
  • chronische Rückenschmerzen
  • Bandscheibenvorfall
  • Degenerative Erkrankungen wie Arthrose
  • Arthritis
  • andere Gelenkschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • nach Sportunfällen
  • nach Operationen, Narbenbehandlung
  • Kiefergelenksbeschwerden

 …


Störungen des Organsystems und der Gefäße, hierzu zählen beispielsweise:
  • Magenbeschwerden
  • Reizdarmsyndrom
  • Fettleber
  • Verdauungsprobleme
  • Dysmenorrhö / Menstruationsbeschwerden
  • chronische Atemwegsbeschwerden
  • wiederkehrende Blasenentzündungen

 …

Störungen des Nervensystems, hierzu zählen beispielsweise:
  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Stress
  • Müdigkeit, Antriebslosigkeit
  • Schwindel
  • Nervenschmerzen
  • Tinnitus
  • Schlafstörungen, Nervosität und Unruhe

 …

Bei folgenden Erkrankungen ist die Osteopathie ungeeignet und ein Aufsuchen einer Arztpraxis ratsam:

Fieber,  Tumore, akute Traumata, ansteckende Krankheiten und akute Infektionen, akute Luftnot, akute Entzündungen

 

Hinweis: Die Osteopathie ist noch keine wissenschaftlich gesicherte Behandlungsmethode und aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass es sich hier um kein Heilversprechen handelt.

Die drei Säulen der Osteopathie

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Methode, die die Bereiche Bewegungsapparat, innere Organe und Gefäße sowie das Nervensystem umfasst.

Bewegungsapparat


Parietal 

 In der parietalen Osteopathie geht es darum, strukturelle Probleme des Bewegungsapparates zu finden und zu beheben. Hierzu zählen Muskulatur, Faszien, Bänder und Gelenke. 
Es können beispielsweise mittels osteopathischen Techniken Blockaden gelöst und Faszien sowie Muskeln entspannt werden. Das kann im Gewebe zu einer Mehrdurchblutung führen, wodurch Körperregionen zur Selbstregulierung angeregt werden. Außerdem können Schmerzen verringert werden.

 Da in der Osteopathie davon ausgegangen wird, dass sich die Strukturen direkt oder indirekt beeinflussen, kann es vorkommen, dass der Osteopath bei beispielsweise unteren Rückenschmerzen das Kniegelenk behandelt – also in einer Region, in der der Patient / die Patientin möglicherweise keine Beschwerden hat.

Organe und Gefäße


Viszeral

In der viszeralen Osteopathie erspürt der Osteopath Spannungen in Organen. Das Ziel ist es, diese Spannungen zwischen Organen oder im Organ selbst zu lösen, sodass hier eine bessere Durchblutung und somit bessere Versorgung des betroffenen Organsystems erfolgen kann.

 Da in der Osteopathie davon ausgegangen wird, dass sich die Strukturen direkt oder indirekt beeinflussen, kann es vorkommen, dass der Osteopath bei beispielsweise Schulterschmerzen die Leber, die Gallenblase oder vorhandenes Narbengewebe von früheren Operationen behandelt – also in einer Region, in der der Patient / die Patientin möglicherweise keine Beschwerden hat.

Nervensystem


Craniosacral

Die craniosacrale Osteopathie ist die wohl sanfteste osteopathische Behandlungsform. Der Osteopath erspürt mit seinen Händen Spannungen und Pulsierungen im Bereich des Kopfes und des Rückens / Kreuzbeins. Hierin eingebettet befinden sich unser Gehirn und Rückenmark, welche von den Gehirn- bzw. Rückenmarkshäuten umgeben und in Liquorflüssigkeit eingebettet sind. Mit sanften Techniken kann in der craniosacralen Therapie auf diese Strukturen Einfluss genommen werden, wodurch der Patient / die Patientin eine tiefe Entspannung und Schmerzreduktion wahrnehmen kann.

Die craniosacrale Therapie kann – ebenso wie die parietale und viszerale Therapie – indirekt andere Körperregionen beeinflussen und den Körper zur Selbstheilung anregen. Beispielsweise kann bei Menstruationsbeschwerden eine craniosacrale Behandlung am Kopf zu einer Linderung der Schmerzen während der Menstruation führen.

Die Geschichte der Osteopathie


Der Begründer der Osteopathie ist der amerikanische Landarzt Andrew Taylor Still (1828-1917). Vor ca. 150 Jahren betrachtete er den Menschen als Einheit: er war der Meinung, dass Körper, Seele und Geist untrennbar seien und entwickelte so ein neues Verständnis von Gesundheit und Krankheit. Mit der Osteopathie sollten Menschen, nicht Krankheiten behandelt werden.


Still hat sich mit der Anatomie des menschlichen Körpers intensiv beschäftigt und somit war er davon überzeugt, dass der Mensch die Veranlagung zur Selbstheilung bereits in seinem Körper trägt. Ein Bestehen von Krankheit erklärte er mit dem Verlust der Fähigkeit zur Selbstregulierung. Seinem Ansatz nach könne sich Gesundheit im Körper nach manuellen osteopathischen Techniken wieder entfalten, wodurch Körperflüssigkeiten wie Blut, Lymphe und Liquor besser zirkulieren und die bestehenden Symptome sich zurückbilden können. Stills Ansatz ist also durchaus salutogenetisch, das heißt, sein Fokus liegt auf der Stärkung des Immunsystems, anstatt die Erkrankung zu bekämpfen.


1891 gründete er eine Schule für Osteopathie. Bekannte Schüler von Still waren u.a. John Martin Littlejohn, der 1917 die erste europäische Schule für Osteopathie eröffnete und William Garner Sutherland, der die craniosacrale Osteopathie maßgeblich prägte.


Bis heute befindet sich die Osteopathie in stetiger Weiterentwicklung.

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